Erfreuliche Bestandsentwicklung der Frankfurter Steinkauz-Population

 

Ingo Rösler und Werner Peter von der AG: HGON-Steinkauzschutz Frankfurt/Main haben mir gestattet, den nachfolgenden  Untersuchungsbericht (vorher im Internet veröffentlicht) in meiner website aufzunehmen. Herzlichen Dank dafür!

Die Zahlen sind außerordentlich erfreulich!  Seit vielen Jahren initiieren die  Mitglieder der HGON-AG-Steinkauzschutz Frankfurt dieses Programm. 

 

Hallo allerseits,

dank langjähriger, mühsamer und flächendeckender Artenschutzmaßnahmen (Verbesserung der Brutplatzbedingungen) durch die HGON entwickelt sich der Steinkauzbestand in den verbliebenen Lebensräumen von Frankfurt am Main "noch" - trotz vielfältiger Landschaftseingriffe - überaus positiv. Mit 59 Steinkauzbrutpaaren wurde in 2007 ein für Ffm nicht mehr für möglich
gehaltenes erfreuliches Bestandsresultat verzeichnet (2006: 54 BP). Damit  brüten allein in Ffm annähernd noch so viele Steinkauzpaare wie im gesamten
benachbarten Landkreis Offenbach und halb so viele Paare wie in Gesamt-Bayern! 

.Frankfurter Ortsteil: Brutpaare:

Bergen-Enkheim 9

Berkersheim 6

Bonames 3

Harheim 12

Kalbach 2

Niedererlenbach 6

Niedereschbach 3

Preungesheim 3

Seckbach 3

Sindlingen 3

Sossenheim 7

Unterliederbach 2

Brutpaare Ffm gesamt: 59

57 der Paare brüteten mangels Brutmöglichkeiten in künstlichen Nisthilfen, während nur 2 Bruten in Naturhöhlen in alten Apfelbäumen angetroffen wurden. Infolge der Kleinsäugergradation war in 07 ein überdurchschnittlich gutes Fortpflanzungsergebnis zu verzeichnen. Nur 7 Paare waren in 07 erfolglos (11,8 %); in Normaljahren sind es mehr als 25 %. Insgesamt wurden in 2007 194 junge Steinkäuze beringt, was einer Reproduktionsrate von 3,29 entspricht (2004: 1,79, 2005: 2,63, 2006: 1,69). Gravierende Steinkauz-Biotopverluste sind derzeit am Riedberg zu bilanzieren. Auch in Kalbach (neue Großmarkthalle/Frischezentrum) verloren wir infolge der Bebauung 2 Brutareale. Immer noch geht es uns unter die Haut, wenn von einem auf das andere Jahr über dreißig und manchmal mehr als sechzig alte Obstbäume verschwinden, währenddessen die Fläche mit Asphalt versiegelt und als Industrie"park" gestylt wird. Trotz der hessenweit anhaltenden positiven Steinkauzbestandsentwicklung werden wir nicht in eine "Hurra-Hurra - dem Steinkauz geht es gut- Euphorie verfallen". Vielmehr weisen wir weiterhin auf den Niedergang der Steinkauzbiotope hin, und warnen das Rote-Liste-Avifauna-Team davor, in Unkenntnis der negativen Biotopbestandsentwicklung für Steinkauz und Co diesen leichtfertig als "Aufsteiger" einzustufen, während er um sein Überleben kämpft. Weitere Eingriffe rund um Ffm sind natürlich im Rahmen der Stadtentwicklung vorprogrammiert. Trotzdem wird der Steinkauzbestand infolge der Nistplatzverbesserungen in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen. Aber unterm Strich, geht weiterhin gravierend Biotopsubstanz auch für den Steinkauz am Rande der kleinen Frankfurter Großstadt infolge Überbauung, Verbrachung und Landschaftszerschneidung permanent verloren.

Wir danken der Stadt Ffm für die finanzielle Unterstützung (Materialkosten) zur Verbesserung der Steinkauzbrutplatzbedingungen und versuchen die weitere Bestandsentwicklung des Steinkauzes weiterhin ehrenamtlich (trotz immenser Kosten) zu erfassen.

AG: HGON-Steinkauzschutz Frankfurt/Main

Ingo Rösler und Werner Peter

 

Hier ein junger und beringter  Steinkauz vor der Brutröhre.

 

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