Cabo Verde: Reiseinfos - Literatur - Kartenmaterial - Links

 

Im Sommer 2005 haben wir eine Reise zu drei der Kapverdischen Inseln gemacht. Wir, das sind 4 Erwachsene und zwei Kinder.

Cabo Verde liegt mit seinen 9 bewohnten und einer Reihe von kleineren, unbewohnten Inseln, im Atlantik zwischen dem 15. und 17. Breitengrad - knapp 500 km westlich vor dem Senegal. Der Name "Ilhas de Cabo Verde" kommt wohl daher, dass die Inseln vor dem senegalesischen Cap Vert, also dem Grünen Kap liegen. Es gibt keine Belege dafür, dass die Inseln vor ihrer Entdeckung durch den Venezianer Aloisio Cadamosto im Jahre 1456 bereits bewohnt waren. Die Erkundungsreise war im Auftrag der portugiesischen Krone und so kamen die Inseln unter die Herrschaft Portugals. Unabhängig wird das Land erst 1975. Seit 1990 gibt es ein demokratisches Mehrparteiensystem.

Die Fläche aller Inseln zusammengenommen entspricht etwas mehr als die von Mallorca. Die größte der Inseln ist Santiago (knapp 1000 qkm) mit der Hauptstadt Praia. Santo Antao, gelegen ganz im Nordwesten des Archipels, ist mit einer Fläche von fast 800 qkm die zweitgrößte Insel. 

Die Inseln sind die Spitzen eines vulkanischen Meeresgebirges, welches vom Mittelatlantischen Rücken abzweigt (Kapverdenschwelle). Der Meeresboden liegt etwa 5000 m tiefer. Der Vulkan Fogo (letzter Ausbruch im Jahre 1995) auf der gleichnamigen Insel ist mit 2829 m die höchste Erhebung des Archipels.

Insgesamt leben auf den Inseln rund 450000  Menschen, Nachfahren von europäischen Seeleuten, Kolonialisten, Siedlern und Sklaven, davon mehr als die Hälfte auf der Hauptinsel Santiago. Gesprochen wird portugisisch und cre

Dadurch, dass es nie eine Landverbindung zwischen den Inseln und einem Kontinent gab, gibt es viele endemische Pflanzen- und Tierarten. Rund 90 endemische Pflanzenarten sind bekannt. Sehr Artenreich sind die Spinnen und Käfer vertreten, auch hier viele endemisch. Schlangen gibt es keine. Für den Menschen lebensgefährliche Tiere gibt es ebenfalls nicht. 

An Vogelarten beschreibt Denis Lepage auf seiner website

http://www.bsc-eoc.org/avibase/avibase.jsp?pg=checklist&region=cv&list=sibleymonroe&synlang=DA&lang=EN

188 Arten, davon sind 11 endemisch: Alexandersegler, Kapverde-Schleiereule, Kapverde-Milan, Kapverde-Bussard, Kapverde_Turmfalke ("neglectus" und "alexandri"), Kapverde-Wanderfalke, Kapverde-Reiher, Kapverdensturmvogel, Gelbschnabelsturmtaucher-edwardsii, Rasolerche, Dorn-Rohrsänger & Rostsperling. 

Nach Hille (in: Fuchs, Fortes & Reitmaier - Cabo Verde; ersch. im Reise Know How) sind 48 Arten Brutvögel. 

 

Und Taucher, die gerne Fische beobachten, werden sicher auch begeistert sein von den vielfältigen Möglichkeiten. 

REISEZEIT:

  Die beste Reisezeit für Vogelliebhaber ist sicher Frühjahr und Herbst, wenn Vogelzug herrscht. Wir waren im Sommer dort, weil wir an die Ferienzeiten gebunden sind. Zu der Zeit war es sehr feucht, heiß und im Südwesten der Insel drückend. Die Berge auf Santo Antao waren oft in dicke Wolken eingehüllt, sodass wir einige schöne Wanderungen nicht bzw. nur unter ungünstigen Bedingungen machen konnten. Dennoch war`s eine interessante und spannende Reise. Man sollte aber Zeit genug einplanen. Wir waren 3 Wochen dort und davon die meiste Zeit auf Santo Antao, einer traumhaft schönen Insel. Ich denke allein auf dieser Insel lohnt es sich, auch 4 Wochen zu verbringen. Will man noch andere Inseln sehen - spannend, vor allem für Ornies, sind sicher auch die südlichen Inseln - so sollte man sich nicht übernehmen. Die jeweilige Anreise kann Überraschungen (Verzögerungen) mit sich bringen und ich denke jede Insel hat etwas Besonderes, wozu es Zeit braucht, das zu entdecken.

ANREISE:

 Wir sind mit der Caboverdianischen Fluggesellschaft TACV ab München geflogen. Das hat den Vorteil, dass man die inländischen Flüge, wo nur diese Gesellschaft fliegt, günstiger bekommt. Außerdem kann man dann alles in einem Paket buchen. Der Flieger fliegt von München nach Sal, einer kleinen sehr flachen und trockenen Insel im Nordosten des Archipels. Eigentlich sollte es ein Direktflug sein, es gab dann aber doch eine Zwischenlandung auf Gran Canaria. Der Preis betrug pro Person (Erw.) 609 € + 130€ für die Inlandsflüge (Sal > Sao Vicente > Sal). Wir haben versucht, selbst zu buchen, was sich als recht kompliziert herausgestellt hat. Ich kann deshalb nur empfehlen über einen Reiseveranstalter zu buchen. Wir waren sehr zufrieden mit Michael Thoss aus Dienheim bei Oppenheim - www.weltweitereisen.de - , der uns auch schon bei der Planung unserer USA - Reise sehr hilfreich war.

Auf Santo Antao kommt man nur mit der Fähre ab Mindelo auf Sao Vicente. Der Flughafen auf Santo Antao wurde aufgrund einiger Abstürze (hohe Berge, oft Nebel und Wolken ....) aufgegeben. Die Fähre fährt täglich und sehr pünktlich kurz vor 8:00 Uhr. 1 Std. dauert die Überfahrt.

Ganz Wichtig: Die Flüge müssen immer bestätigt werden. Auch wenn man auf Sal ankommt und gleich am nächsten Tag weiter will. Aber auch das garantiert nicht, dass man auch zu der vorgesehenen Zeit wegkommt. Wir hatten bei den beiden Inlandsflügen jedes Mal Probleme. Der Flieger, den wir gebucht hatten (und das schon direkt als die Buchungen überhaupt möglich waren Anfang 2005), waren jeweils voll und wir kamen erst einige Stunden später mit einer anderen Maschine weg. Zum Glück hatten wir immer Übernachtungen eingeplant, sodass wir mit dem Anschluss keine Probleme hatten. Die internationalen Flüge waren aber relativ pünktlich.

GELD:

Man zahlt auf Cabo Verde mit Escudos. Für 1 € bekommt man 107 Escudos. Es ist aber auch möglich mit Euro zu zahlen.

UNTERKUNFT:

Auf Sal haben wir auf der Hinreise in Espargos, das liegt nahe am Flughafen, übernachtet: Hotel Paz et Bem, Tel.: (+238) 411782; Fax: (+238) 411790  
email: pensaopazbem@cvtelecom.cv.  Das Hotel war sauber und einfach. Und die Preise waren günstig.

Auf Sao Vicente waren wir in Mindelo im Hotel "Che Guevara" Tel.: 00238-2322449 Fax: 00238-2324265. Sehr netter, französisch sprechender Besitzer. Kosten: Um die 50 € für ein 3 Bett - Zimmer inkl. Frühstück. Die Zimmer sind sehr gepflegt und sauber.

Bei der Rückreise war im Che Guevara nichts mehr frei, deshalb sind wir ins Hotel Jenny (hatte der Besitzer vom Che für uns organisiert). Dort haben wir auch etwas mehr als 50 € für Dreibettzimmer und Frühstück gezahlt und hatten vom Balkon aus eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Hafen. Buchbar über:  http://www.reisetraeume.de/kapverden/reisebuero/hotels/vicente/jenny.html

Auf Santo Antao waren wir zuerst für 10 Tage in Tarrafal im Südwesten der Insel. Der Ort ist sehr abgeschieden aber ein echtes Paradies am Ende der Welt. Das Hinkommen ist mühsam, weil es nur eine Piste über das Gebirge gibt. Etwa 40 km entfernt vom Hafen Porto Novo geht es bis auf ca. 1500 m in die Berge hinauf und anschließend wieder zum Meer hinunter. Es gibt nur sehr wenige Fahrer, die einen dort hin bringen, weil die Strecke sehr schlecht ist und die Autos entsprechend beansprucht werden. Ein sehr netter Fahrer, der seit vielen Jahren täglich hin- und herfährt ist Adriano. Wenn man in der Pension Mar Tranquilidad bei Susi und Frank, einem deutsch - amerikanischen Paar, die dort nach einer langen Segeltour hängen geblieben sind, bucht, wird die Hin- und Rückfahrt organisiert. Für Übernachtung und Halbpension zahlt man etwa 21 € (2005). Das Essen war absolute Spitze. Auch das Ambiente ist einsame Klasse. Ein Ort zum Entspannen und Abschalten. Kleine Touren in der Umgebung waren sehr schön. Für größere Touren war es in der Jahreszeit einfach zu drückend. Ein Wermutstropfen waren die vielen Mücken, die uns in der Jahreszeit doch sehr gepeinigt haben. Allerdings waren die nicht am Strand, sodass wir die letzten Nächte auf dem tollen schwarzen Sand geschlafen haben (was übrigens auch viele Einheimische machen). Am Strand war es auch weniger drückend, da die Temperaturen auch nachts kaum runter gingen und Wind nur ganz wenig ging.

Anschließend waren wir 6 Tage im Nordosten von Santo Antao in den Bergen. Hier war das Klima deutlich angenehmer und auch keine Mücken. Wandern kann man hier ganz toll, aber nicht im Meer baden. Hier hatten wir Quartier im Pedracin Village, Tel.: 00238 - 2242020 Fax: 00238 - 2242022. email: pedracin@cvtelecom.cv  Eine sehr gepflegte, gute Unterkunft mit Pool und auch hier sehr gutes Essen. Kosten Ü/HP pro Person ca. 30 €.

Auf der Rückreise waren wir schließlich noch auf Sal in einer sehr schönen, empfehlenswerten Pension, die von einer netten Französin geführt wird. Diese liegt im Süden der Insel im Ort Santa Maria und heißt: Les Alizes  Tel: 00238 - 2421446  email: lesalizes@cvtelecom.cv

REISEN IM LAND:

Autovermietungen gibt es wohl auf einigen Inseln, auf Santo Antao allerdings nicht. Es empfielt sich ein Sammeltaxi (Aluguer) zu mieten. Diese sind günstig und überall zu bekommen. Manchmal muss man aber warten, bis das Sammeltaxi voll ist. Wenn man es eilig hat, kann man auch alleine ein Taxi mieten, das ist dann halt teurer.

LITERATUR:

Regina Fuchs, Lucete Fortes, Pitt Reitmaier: Cabo Verde - erschienen im Reise Know How  Verlag, 2004: sehr guter, alle erdenklichen Themen umfassender, kompakter Reiseführer. Sehr zu empfehlen!!!!! (22,50 €)

Susanne Lipps, Oliver Breda: Kapverdische Inseln - erschienen als DUMONT Reise-Taschenbuch, 2004: kurz, knapp, schön bebildert - nicht so umfassend wie o.a. Führer.  (12 €)

Pitt Reitmaier, Lucete Fortes: Santo Antao - Goldstadt Wanderführer, 2001: sehr guter Wanderführer mit sehr vielen Wanderungen und interessanten Informationen. Zusammen mit einer großen, sehr genauen Wanderkarte:  sehr empfehlenswert!!!!!!!     zu beziehen über

Cornelis J. Hazevoet: The Birds of the Cape Verde Islands - British Ornithologists`Union, 1995: beschreibt auf englisch die Vogelwelt der Kapverden. Mir war`s hilfreich, ist aber wohl vergriffen. Ich hab`s in einem Berliner Antiquariat bekommen.

Tony Clarke: Field Guide to the Birds of the Atlantic Islands: Canary Islands, Madeira, Azores, Cape Verde - Helm Field Guide - noch nicht erschienen.

Hermann & Karin Schleich: Cabo Verde - Naturreiseführer Verlag Naglschmid, 1998: Vergriffen, ich hab den Band über Fernleihe aus der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe bekommen. 

Filinto Elisio: Cabo Verde - DAS HESPERIDES - schöner Foto - Bildband über die Inseln - gekauft auf Sal 

KARTENMATERIAL: 

Cabo Verde  1 : 80000  freytag  & berndt - Gute Karte, auf der alle Inseln verzeichnet sind.

Santo Antao  1: 50000  Goldstadt Wanderkarte - Gute Wanderkarte; von Goldstadt gibt es auch zu anderen Inseln entsprechende Karten

LINKS:

http://www.pixagogo.com/0038065222        Viele sehr schöne Fotos.....

http://www.bela-vista.net/kapverde.htm       Viele Infos, Karten, Reiseführer, Unterkunft, .......

http://www.bsc-eoc.org/avibase/avibase.jsp?region=cv&pg=checklist&list=clements       Liste der auf Cabo Verde vorkommenden Vogelarten

http://www.caboverde.com/nature/aves-00.htm                        ein wunderschönes kleines Buch über die "Aves de Cabo Verde"

http://www.birdtours.co.uk/tripreports/cape-verde/          Berichte zu Vogelbeobachtungen auf Cabo Verde (mit Fotos)

http://www.camacdonald.com/birding/africacapeverde.htm          Cabo Verde Bird - Hot Spots

http://www.alewand.de/fotos/saovic/index.html               Tolle Fotos von den Kapverdischen Inseln 

http://www.martranquilidade.com/index.htm               Pension von Susi und Frank auf Santo Antao

http://www.kapverde-journal.de/                    Europäisch - Kapverdischer Freundeskreis e.V. Journal

http://www.weltweitereisen.de/                             Website von Michael Thoss - Reiseveranstalter in Oppenheim     

http://www.reisetraeume.de/kapverden/reisebuero/index.html          Website vom Reisebüro Schellmann  

http://www.kapverdischeinseln.com/                  alle möglichen Infos

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