2. Überfahrt nach Santo Antao & Fahrt nach Tarrafal de Monte Trigo

 

 

Am Montag morgen in aller Frühe ging es weiter. Die Fähre nach Santo Antao fuhr absolut pünktlich um 8:00 ab. Es war heftiger Wellengang, sodass gleich Plastiktüten verteilt wurden (die von vielen Leuten - von uns zum Glück nicht - benötigt wurden). 

     

Eine Stunde dauert die Überfahrt, und wenn man ein bisschen aufs Wasser schaut sieht man garantiert fliegende Fische (diese zu fotografieren ist aber der helle Wahnsinn!!)

Santo Antao gilt als die wildeste, grünste und schönste aller Inseln. Eine tolle Insel zum Wandern. Bis zu 1982 m (Tope de Coroa im Westen) hohe Berge, schmale Grate, tiefe Schluchten und Täler, grüne terrassierte Hänge aber auch mondähnliche Wüstenlandschaften mit Vulkankegeln und Kratern kann man hier finden. Der Süden und Westen der Insel ist dabei eher wüstenähnlich und trocken, der Nordosten hingegen eine grüne, feuchte Tropenlandschaft. Gegensätzlicher kann es eigentlich gar nicht sein.

Dann kam der  Hammer: Adriano, der normalerweise immer die Fahrt macht, konnte aus irgend welchen Gründen nicht kommen. Dafür sollte uns Humberto abholen. Der war, wie er später sagte, angeblich auch am Hafen, mit dem Erkennen hat´s aber aus welchen Gründen auch immer nicht geklappt. Stattdessen sprach uns ein anderer Typ an, der meinte, ein gewisser John solle uns abholen, der könne aber erst 2 Std. später kommen. So landeten wir erst einmal in einer netten kleinen Bar. John kam aber nicht. Irgendwann wurde es immer verworrener. Dann zog unser "guter Geist" los und kam zurück mit jemandem, der uns fahren wollte. Nennen wir ihn "Dos Saccos" (im Vordergrund zu sehen). Die Gepäckstücke wurden fachmännisch auf dem Dach verstaut und festgezurrt. Dann nahmen die Fahrgäste - 5 von uns (ich durfte nach vorne), ein Schweizer Pärchen - Corinne und Maurice - und ein Cabo Verdianer aus Tarrafal hinten auf den Bänken Platz. Dann meinte der Fahrer, er müsse noch "dos Saccos" holen und mitnehmen. Die Fahrt ging also zunächst durch den Ort zu einem Laden. Davor stapelten sich etliche Kartons und Kisten. Alle mussten nun aussteigen und "Dos Saccos" fing an, die Kartons und Kisten auf der Pritsche direkt hinter der Fahrerkabine aufzutürmen. Eine richtige Kartonwand entstand, die mühsam festgezurrt wurde. Aber das war bei weitem noch nicht alles. Aus dem Laden wurden weitere Kartons geholt und schließlich kamen noch große - offensichtlich mit Getreide gefüllte - Säcke zum Vorschein, die gelegt wurden auf den Pritschenboden. Ich war nach und nach immer fassungsloser geworden, weil ich mir die Frage stellte, wie dahinten noch jemand sitzen sollte (schließlich wussten wir ja, dass 4 Std. Fahrt vor uns lagen).  Als er mir noch anfing, etliche Eierkartons nach vorne auf den Sitz zu bensen, war ich ziemlich sprachlos. dann die Krönung - ich war zwischendurch ausgestiegen, und wollte mich wieder platzieren, als auch noch eine Frau mit den Eierkartons auf dem Schoß vorne saß. Langsam wurde uns klar, dass "Dos saccos" ein Zusatzgeschäft mit uns machen wollte und ihm wurde klar, dass sein Vorhaben scheitern musste, weil das Auto schlicht und einfach zu klein war. Er fing dann an, wieder auszuladen und meinte, er könne uns doch nicht fahren und müsse uns wieder dahin zurückbringen, wo er uns aufgesammelt hatte. Nun, so geschah es denn auch. Inzwischen war eine weitere Stunde vergangen und wir wussten immer noch nicht, wie wir nach Tarrafal kommen. Kurz und gut, irgendwann haben wir schließlich jemanden gefunden, der sich erbarmte und bereit war zu fahren (für einen guten Preis - versteht sich).

Die Fahrt ging zunächst durch ein Gelände, dass von Steinen und Lavabrocken übersät war....

 

 

.......dann hoch über Serpentinen in die Berge...... vor uns plötzlich ein Wagen, der sogar zwei Kühe geladen hatte......

....... im Hintergrund zu sehen: Vulkankegel auf dem Campo Redondo.....

......die Fahrt ging über den Campo Redondo, ein Hochplateau - hinten links müsste der Tope de Coroa sein, der mit 1982 m höchste Berg auf Santo Antao .......

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............um sich dann wieder zum Meer hinabzuschlängeln ........

........endlich erreichten wir - völlig verstaubt und durchgerüttelt - die Oase inmitten einer Fels und Steinwüste: Tarrafal!

 

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